San Andrés und Providencia

Jetzt sind wir wirklich mittendrin in der Karibik, ca. 200 Kilometer östlich der Küste von Nicaragua liegen die beiden (kleinen) Inseln im Meer. Politisch gehören sie jedoch zu Kolumbien und sind nach gut 1,5 Stunden mit dem Flugzeug erreicht.
Die meisten Touristen und auch einheimische Familien sind an einem Sonntagnachmittag am Strand von San Andres zu finden – alle Läden, insbesondere die Duty-free-Shops, sind noch geschlossen, also Strand! Dort herrscht reger Andrang bei entspanntem Miteinander. Wir sind immer noch irritiert und erfreut über die Wassertemperatur, die irgendwo um die 30 Grad liegt und sich nur wenig von der Lufttemperatur unterscheidet… Da gibt es keinen Moment des Sich – ans – Wasser – gewöhnen, sondern einfach eintauchen und genießen. Am Horizont zeigen sich nach einer Weile dunkle Wolken, die immer mehr zu nehmen und dann fängt es sehr unvermittelt richtig heftig an zu regnen. Ein echter Wolkenbruch, der ebenso schnell vorbei ist, wie er gekommen ist. Im Moment ist hier Regenzeit (Oktober und November) und diese Kapriolen deshalb ganz normal.
Am nächsten Morgen sind wir schon ganz früh am Fähranleger für den Katamaran nach Providencia, der kleinen und –  wie uns gesagt wurde – deutlich ruhigeren und naturbelasseneren Nachbarinsel. Am Empfangstresen fällt mir zuerst die Schale mit den Tabletten gegen Seekrankheit auf. Jeder Passagier bekommt auch gleich welche ausgehändigt verbunden mit dem Hinweis, dass die dreistündige Überfahrt ziemlich rau werden kann. Es schaukelt ganz ordentlich, aber wirklich schlimm wird es nicht. Das einzig unangenehme im Katamaran ist die Klimaanlage, die eine eisige Temperatur herstellt. Wir kramen ganz schnell Jacken und Tücher hervor, um uns zu schützen.
Providencia ist tatsächlich anders, deutlich weniger Menschen, schöne Strände
, sattes hügeliges Grün um uns herum. Wir mieten einen Scooter (Helme gibt es hier nicht!) und fahren los. An der Nordspitze der Insel liegt noch ein weiteres kleines Inselchen, Santa Catalina, die über eine Fußgänger – Pontonbrücke mit Providencia verbunden ist. Angeblich hat der berüchtigte Pirat Henry Morgan hier einen Teil seiner reichen Beute versteckt, was Glücksritter und Schatzsucher aus aller Welt anlockt… in jedem Fall gibt es einen Henry- Morgan- Schatzsucher- Pfad, eine Henry-Morgan-Höhle etc…

Uns gefällt es gut auf einer weiteren vorgelagerten winzigen Insel, Crab Cay, wohin uns ein Boot bringt. Zunächst können wir von einem kleinen Aussichtspunkt weit in die karibische See schauen. Faszinierend, wie viele verschiedene Blau- und Türkistöne das Meer haben kann! Rund um die Insel können wir gut Schnorcheln und Schildkröten, Rochen und Fische beobachten. Toll!
Die Nachmittage verbringen wir meistens träge am Strand, einfach lange im Wasser treiben lassen. Es könnte nur schön sein, wenn da nicht die vielen Sandfliegen am Strand wären. Diese Biester sind echt lästig und ohne chemische Keule geht leider nichts. ICH HASSE SIE!
Am Manzanilla Strand ganz in der Nähe von unserem Hotel entdecken wir an der Strandbar eine Flagge von St. Pauli und der Stadt Hamburg. Das ist schon ein komisches Gefühl so weit entfernt etwas so Bekanntes zu sehen. Wir erkundigen uns und erfahren, dass häufig Gäste Heimatflaggen zur Erinnerung in der Bar lassen. Der Besitzer ist in jedem Fall Kolumbianer.

Bevor unser Rückflug nach Bogatá startet, haben wir noch zwei Tage auf San Andrés. Überall kann man hier Golf-Cars mieten, die allerdings mit einem Motor betrieben werden (es hört sich an wie ein Rasenmäher). Also leihen wir uns auch eins, um die 11 Kilometer lange Insel abzufahren. Am höchsten Punkt ragt die Insel knapp 85 Meter ü. NN  aus dem Meer (das Vehikel schafft die Steigung mit voll durchgetretenem Gaspedal mit Müh und Not). Wir besuchen die erste Baptistenkirche der Insel, die ungefähr in der Mitte der Insel liegt. Vom Kirchturm haben wir einen schönen Ausblick auf die Insel. Hier ist es wenig touristisch, viele Häuser eher einfach bis heruntergekommen. Der Unterschied zum kommerziellen Hauptort könnte nicht größer sein.

Ein Kommentar

  1. Ich gebe zu, da musste ich erstmal bei Google Maps gucken, wo das wohl liegt. Von der Lage her hätte ich es Kolumbien eher nicht zugeordnet. Man bildet sich hier in diesem Blog.

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