Punta Arenas empfängt uns mit trüben Wetter.
Die chilenische Seite Patagoniens ist gar nicht so weit von unserem Ausgangsort Rio Gallegos (trostloser Ort, ging grad so für eine Nacht) in Argentinien entfernt. Das komplizierte und zeitaufwendige Grenzverfahren (Spürhunde im Gepäckraum des Busses, Einreisestempel in jeden Pass) zieht die Reise in die Länge. Das ist halt so und wird von allen so hingenommen. Ich war genervt…
Punta Arenas war bis zur Eröffnung des Panamakanals eine ganz wichtige Hafenstadt. Alle Handelsschiffe fuhren durch die von Mangellan entdeckte Ost-West-Passage und legten hier einen Stopp ein. Dies zog viele Auswanderer aus Europa an. Zudem entstanden im 19. Jahrhundert hier in der Gegend riesige Schaf-Farmen, die den Großgrundbesitzern viel, viel Geld einbrachten. In der Stadt bauten sie sich Prachtvillen, die noch heute zu besichtigen sind. Heute ist es hier noch immer wuselig, aber der Charme bröckelt. In der Bank, wo wir chilenische Peso holen wollen, lernen wir einen Lehrer aus Baden-Würtemberg kennen, der auch gerade ein Sabbatjahr nimmt. Er war zunächst in Neuseeland und Australien und ist dann nach Chile gereist. Wir bekommen ein paar aktuelle Reisetipps und freuen uns gemeinschaftlich, dass wir die Möglichkeit haben, solch eine Auszeit zu nehmen!
Wir sind den ganzen Tag beschäftigt, unsere weitere Reise zu planen. Nicht weit entfernt liegt der berühmte Nationalpark Torres del Paine, den wir auch besuchen wollen. Gern auch im Rahmen von einer mehrtägigen Wandertour. Das ist aber so kurzfristig sehr schwierig, da es nur ein begrenztes Angebot an Hütten und Campingplätzen im Park gibt, die lange im voraus ausgebucht sind. Und die Preise in der Hauptsaison sind auch übertrieben! Eine Übernachtung auf einem Zeltplatz mit geliehenen Zelt, Schlafsack und Frühstück kostet 168 Dollar.Wir haben noch zwei Anfragen bei Anbietern laufen und müssen abwarten, was passiert…Wahrscheinlich wirds ein Eintagestrip zu den Höhepunkten mit dem Minibus aus Puerto Natales.
Wie in Buenos Aires gibt es auch hier einen prächtigen Friedhof. Die „Schafbarone“ haben sich mit aufwendigen Mausoleen hier verewigt, daneben gibt es aber auch sehr schlichte Gräber von Auswanderern deren Namen auf deutsche, englische, italienische und kroatische Herkunft schließen lassen. Wir entdecken auch das Grab eines portugiesischen Konsuls, der in Hann. Münden geboren wurde und hier 1904 verstorben ist. Auch die Dt. Krankenkasse hat ein schliches Grabfeld eingerichtet, auf dem viele Grabsteine mit deutschen Namen stehen.
Tolle Himmelbilder!
Hallo Ihr zwei!
Hatte grad ein bisschen Zeit um Eure ersten Wochen zu verfolgen. Wollt Ihr einen Rekord in Kilometerschrubben aufstellen? Echt beeindruckend, was Ihr Euch in der Zeit schon alles angesehen habt.
Liebe Grüße aus Hannover
die Tiedemänner
Die Distanzen sind hier wirklich andere. Irgendwann rechnen wir die Kilometer zusammen…