La Serena

Weiter geht es Richtung Norden nach La Serena, einer Stadt, die bereits im 16. Jahrhundert gegründet wurde, ihre Blütezeit im 19. Jahrhundert hatte, als hier viel Geld mit Kupfer und Salpeter verdient worden ist. Heute lebt die Stadt, die mit dem Nachbarort Coquimbo fast zusammen gewachsen ist, vom Tourismus. Im Sommer tummeln sich Touristenscharen am breiten Sandstrand. Es erinnert ein bisschen an Viña del Mar, viele Hotels und Appartement-Anlagen und es wird immer noch gebaut. Aber deswegen sind wir nicht hier.

Angezogen haben uns andere Dinge. In der Umgebung von La Serena gibt es 12 Observatorien, davon einige der weltweit leistungsstärksten und wichtigsten in der Welt. Die Luft ist hier sehr klar und in den Höhenlagen der Anden sind die Bedingungen optimal. Kein Küstennebel, keine störenden Lichter der Zivilisation. Nur einige der Observatorien bieten öffentliche Führungen an und dann muss natürlich auch das Wetter stimmen. Wir buchen eine Nachtführung in ‚Mamalluca‘, einem kleineren Observatorium, ca. 1,5 Stunden von La Serena entfernt. Als wir dort so gegen 21.00 Uhr ankommen, ist es bereits dunkel und es bietet sich uns ein faszinierender Himmel. Noch nie haben ich so viele Sterne funkeln sehen und noch nie haben ich die Milchstraße so groß und klar gesehen!!! Ich war schon total begeistert, bevor die Führung begann- und zwar draußen unter freiem Himmel. Der Guide ‚brannte‘ für sein Thema, er erklärte und zeigte uns sehr kurzweilig viele astronomische Gegebenheiten. Jeder hatte die Möglichkeit, direkt durch ein Teleskop zu schauen und zum Abschluss gab es ein Handyfoto vom Mond, durch ein Teleskop fotografiert.Super!

Da wir erst weit nach Mitternacht vom Sterne gucken zurück waren, beschließen wir, den kommenden Tag ganz entspannt zu beginnen. Wir gehen am Strand ca. 13 Kilometer nach Coquimbo, wo es einen berühmten Fischmarkt gibt. Auf dem Weg dorthin können wir Pelikane beim Sturzflug-Fischen beobachten. Eine äußerst ungewöhnliche Art sich Nahrung zu beschaffen! Und dann der Fischmarkt: das totale Chaos! Ein unglaubliches Gedränge und Gewusel, und über allem schwebt diese unverwechselbare Duftmarke von Fisch, Algen und Salz. Ganz lang halten wir es dort nicht aus. Wir nehmen einen Bus zurück und lernen eine chilenische Familie kennen, die den kleinen Zoo in La Serena besuchen will. Wir bekommen wieder den gesamten Werbe-Blog für Chile  mit. Es ist den Menschen so wichtig, dass wir uns hier wohlfühlen und Chile mögen. Wir machen noch einen kurzen Abstecher in den japanischen Garten, eine kleine, gepflegte Oase mitten in der wuseligen Stadt. In unserem Hostel erfahren wir dann, dass wir uns den denkbar schlechtesten Tag für unseren Besuch des Fischmarktes ausgesucht haben: Neujahr (wenn alle von der Party dort noch halb betrunken auftauchen) und Karfreitag (und das war heute) wenn viele Menschen dort Fisch kaufen und essen wollen!

Abends sind wir verabredet im naheliegenden Park zu einer Cross-Fitness-Stunde von Herbal Life. Wir lernten die beiden Trainer zufällig vor zwei Tagen im Park kennen und werden eingeladen, an der nächsten Trainingseinheit teilzunehmen. Wir absolvieren eine durchaus anstrengende Trainingseinheit. Aufwärmen, tanzen und dann Cross-Fitness! Und zum Abschluss einen Protein-Drink mit Schokogeschmack. Gut hat uns auch gefallen, dass sich alle Teilnehmer persönlich mit Handschlag und/oder Küßchen begrüßen und auch wieder verabschieden. Wir werden extra vorgestellt und bekommen einen aufmunternden Applaus. Sehr schön!

Von La Serena zweigt ein sehr grünes, fruchtbares Tal ab, das Valle del Elqui. Inmitten der kahlen Berge und Wüstenvegetation ist das ein kleines Paradies. Es werden verschiedene Früchte angebaut, insbesondere die Trauben für die Pisco-Produktion, Grundlage für den berühmten Pisco-Sour. Wir nehmen einen Bus und fahren bis nach Pisco Elqui, dem wohl bekanntesten der Dörfer dort. Da es Ostersamstag ist, wimmelt es von Menschen. Zudem gibt haufenweise Wellness- Angebote (Reiki, Yoga, Massagen…) und Esoterik-Angebote, da angeblich eine besondere Energie im Tal herrschen soll. Wir merken davon nichts.

Ich besuche ein Naturreservat (Reserva Natural Pingüino de Humboldt) nödlich von La Serena. Auf drei Inseln, die dicht vor der Küste liegen, sind viele schützenswerte Tiere zu Hause, Pinguine, Seelöwen, Kormorane, Pelikane und Seeotter. Die Attraktion sind jedoch Delfine, die in den Gewässern vor den Inseln leben. Ich habe Glück und kann all diese Tiere im Rahmen einer Bootstour beobachten. (Heiko hatte keine Lust, er wollte lieber chillen…)

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