Ein paar Tage ausruhen ist angesagt. Wir fahren Richtung Westen nach Corrientes (auf dieser Busfahrt werden wir bestimmt 5-6 mal von Polizisten kontrolliert, die jedes Mal in den Bus einsteigen) und von dort aus zu einem kleinen Städtchen namens Paso de la Patria. Als wir am Busbahnhof ankommen, stellen wir fest, dass der Anschlussbus erst in 2 Stunden fahren soll. Eine Nachfrage bei der sehr engagierten Dame im Informationsbüro ergibt, dass auch Minibusse fahren, die gebucht werden können. Sie organisiert das für uns (so haben wir das jedenfalls verstanden) und schickt uns mit einem Taxi in das Zentrum, wo die Tour beginnen soll. Wir warten und warten und nichts passiert… Schließlich spricht Heiko jemanden an und erfährt, dass wir erst in die Agentur der Minibusse müssen, um uns dort persönlich anzumelden. Puh! So wirds gemacht und dann brausen wir los – wortwörtlich gemeint, wir haben einen Sitzplatz, andere stehen im Mittelgang oder sitzen auf Gepäckstücken.
Als wir in Patria ankommen, ist es bereits dunkel und durch die spärliche Straßenbeleuchtung nicht viel zu erkennen. Gefühlt fahren wir jede Straße rauf und runter, die meisten sind nicht asphaltiert, was den Bus schön schaukeln lässt. Zudem muss es tagsüber ordentlich geregnet haben, da einige riesige Pfützen auftauchen . Ich sehe mich schon im Morast stecken bleiben, Sandalen und Koffer ruiniert! Aber alles wird gut, der Bus findet die Hauptstraße wieder und lässt uns vor einem reizenden Hotel heraus. Darauf gönnen wir uns einen leckeren argentinischen Chardonnay!
Der Ort sieht bei Sonnenlicht ganz anders aus. Hier machen ganz „normale“ Argentinier Ferien. Wir lernen, dass Patria bei Anglern und Strandgängern sehr beliebt ist. Bei youtube können wir uns Videos von stolzen Anglern ansehen, angeblich gibt es riesige Doraden im Fluss. Abends stehen dann tatsächlich auch unzählige Angler am Ufer. Das ist hier Volkssport. Bei unserem Rundgang hören wir entfernt Musik, eindeutig typische Karnevalsmusik. Und tatsächlich! Die halbe Stadt trifft sich abends auf einem alten Fußballfeld (jetzt eher ein Sandplatz) und übt Sambachoreographien. Der Trainer koordiniert die zahleichen Mitstreiter. Ein System kann ich nicht erkennen, irgendwie geordnetes Gewusel. Das Zusehen macht aber Spaß, aber Mitmachen trauen wir uns nicht. Dafür ist die Leichtigkeit und Schnelligkeit der Bewegungen doch zu imponierend.