Cali (Kolumbien)

Unsere erste Station in Kolumbien! Wir sind ganz unproblematisch im Norden Equadors über die Grenze nach Kolumbien eingereist. Im Vorfeld hatten wir über langwierige Grenzformalitäten gelesen – Suche nach Waffen und Drogen – , aber nichts von alledem erleben wir (wahrscheinlich erst dann, wenn wir ausreisen!). Wir übernachten einmal in Pasto, einer kleinen Stadt in der Nähe der Grenzlinie, bevor wir dann den Bus nach Cali nehmen. Zunächst ist die Landschaft ähnlich wie im Norden von Equador. Hohe Berge mit engen und tiefen Tälern, durch die sich der Bus mühsam in vielen engen Kurven bewegt. Dann wird es langsam flacher und die Vegation verändert sich. Palmen säumen den Weg und es wird wieder wärmer. Gegen Abend kommen wir in Cali an und sind überrascht: eine moderne, freundliche und saubere Stadt! Angekommen in der Hochburg des Salsas, dafür ist Cali insbesondere berühmt. Es finden sich unzählige Anbieter von Tanzschulen und die Salsa-Musik umgibt einen quasi den ganzen Tag! Unsere Unterkunft begeistert uns total, sehr, sehr schön! Wir fühlen uns wohl, mitten in der City, trotzdem ruhig, mit Terrasse und Blick über die Stadt!

In Cali pulsiert das Leben, es gibt wohl immer noch ein paar Bezirke, in die man besser nicht allein geht, aber das gilt auch für viele andere Städte. Wir erfahren, dass es immer noch verboten ist, zu zweit auf dem Motorrad durch die Stadt zu fahren: ein Überbleibsel aus Drogenkartellzeiten, wo es verbreitet war, dass hinter dem Fahrer ein Mann mit einer Waffe saß, der dann auf Passanten geschossen hat. Auffällig ist aber auch, dass es zahlreiche Obdachlose gibt, die unter Brücken und im Stadtzentrum ihr Dasein fristen. Viele Menschen sind vom Land in die Stadt geflüchtet in der Hoffnung auf ein besseres Leben, aber nicht bei allen hat es funktioniert.

Es gibt nur noch einige wenige historische Gebäude in der Stadt, vieles ist neu gebaut worden. Auffällig für uns ist die viele Graffiti-Kunst, die zu entdecken ist. Ungewöhnliche Motive, sehr originell! Mitten in der Stadt finden wir auch einen Platz auf dem zahlreiche Männer an kleinen Tischen mit ihren Schreibmaschinen sitzen. Hierher kommen Leute, die offizielle Papiere/Schreiben benötigen und selbst nicht in der Lage sind solche aufzusetzen. Alles unter freiem Himmel und alle warten geduldig, bis sie an der Reihe sind. Wie lang wird es diesen Service wohl noch geben?

Wir machen uns auf den Weg zu einer Shopping-Mall, um nach einem Ersatz für die Kamera zu schauen. In unserem Hostel bekommen wir zwei Adressen mit auf dem Weg verbunden mit dem Hinweis, dass Fotoausrüstung nur schwer erhältlich ist. Und richtig, in einem beeindruckend riesigen Konsumtempel finden wir insgesamt drei Kameras im Angebot! Wir nehmen schließlich eine kompakte Kleinbildkamera – als Kompromis -, die uns hoffentlich ganz brauchbare Bilder liefern wird. Nur nebenbei: das Angebot an Schuhen und Klamotten ist riesig!! Und es unterscheidet sich sehr von dem, was ich bisher in Südamerika gesehen habe. Insbesondere die Bademode und die Abendgarderobe ist sensationell. Sehr kreativ, bunt und sexy! Leider passt nicht mehr viel in die Koffer…letztlich bekommt Heiko noch ein neues T-Shirt und ich ein paar Ipanemas (für sensationelle 6 Euro).

Wir nutzen auch die Zeit, um unsere verbleibende Zeit zu planen. Kurzentschlossen buchen wir Flüge zur Karibikinsel San Andres (politisch gehören sie zu Kolumbien), uns wurde erzählt, das wir dort das richtige Karibik-Feeling erleben können. So kurz vor Ende unserer Reise hoffentlich genau das Richtige!

 

 

 

2 Kommentare

  1. Fliegt lieber nach Providencia (Nachbarinsel) als nach San Andres; hat mir dort wesentlich besser gefallen. Weniger Touristen und Besoffene, mehr Ruhe und nette Rastafaris.

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