Von Bariloche geht es nun über die Anden nach Chile und dort zunächst nach Osorno. Es ist nur ca. 1 Stunde bis zur Grenzstation in Argentinen. Spannend wird es dann beim Halt an der chilenischen Seite. Alle Passagiere müssen mit ihrem Handgepäck den Bus verlassen, die Busfahrer räumen den Kofferraum des Busses komplett leer und legen die Gepäckstücke auf lange Rampen. In der Grenzstation müssen wir das Handgepäck ebenfalls auf kleine Rampen legen. Mit dem Reispass ist eine Erklärung vorzulegen, in der wir versichern, dass wir kein Obst, Gemüse, Fleisch oder Käse nach Chile einführen. Während wir auf die Passkontrolle warten, kommt ein chilenischer Grenzmitarbeiter mit einem Spürhund in den Raum. Der Hund schnüffelt brav die lange Handgepäckreihe ab und schlägt bei einigen Taschen an. Das Gleiche wiederholt sich beim Reisegepäck. Auch hier werden einige Rucksäcke und Taschen aussortiert. Die betreffenden Passagiere müssen die Gepäckstücke öffnen und von den Grenzmitarbeitern untersuchen lassen. Und tatsächlich finden sich einige Äpfel, Schinkenaufschnitt und anderes, was aussortiert wird. Für die falsch ausgefüllte Deklaration müssen die Leute eine Strafe zahlen.
Nachdem wir die Grenzstation verlassen und den Pass überschritten haben, verändert sich die Landschaft. Es ist sehr grün und waldig, ein deutlicher Kontrast zur Pampa in Argentinien. Wir nähern uns Osorno, einer Kleinstadt, in dieser eher landwitschaftlich geprägten Region. Vieles erinnert hier an Deutschland. Dieser Eindruck ist auch nicht falsch, weil in diese Region tatsächlich viele Deutsche ausgewandert sind und ihre Spuren hinterlassen haben.
Wir nutzen unseren Kurzaufenthalt in Osorno, um ein paar Dinge einzukaufen und zu organisieren und wir freuen uns über die vielen Sraßenhändler, die Erdbeeren, Heidelbeeren und ganz frisches Gemüse zu äußerst günstigen Preisen anbieten. Außerdem wird in den Sraßen viel Musik gemacht und getanzt. Unser Hostel hier ist eine echte Enttäuschung, dafür entschädigt der Besuch in einem fantastischen Restaurant „El Chilote“, in dem chilenische Spezialitäten angeboten werden. Der Koch wird extra aus der Küche geholt, um uns die Gerichte zu erklären. Ich entscheide mich für ein Gericht, in dem gegrillter Lachs, Tomaten, Zwiebeln und eine würzige Krakauer kombiniert werden. Lecker, richtig gut! Auch der Salat und die hausgemachte Pasta sind super. Wir genießen auch unseren ersten Pisco Sour, das chilenische National-Getränk! Richtig toller Laden.
Zunächst geht es noch ein bisschen weiter in den Süden von Chile. Puerto Varas ist das Ziel. Bekannt deswegen, weil man vom Ort aus gleich zwei Vulkane bewundern kann. Zudem ist es ebenfalls ein Outdoor-Eldorado.